»Die Sklaverei setzen wir mit dem Tod gleich«

Sklaverei in globalhistorischer Perspektive

Wissenschaftliche Tagung und Abendvortrag

Donnerstag, 14. Januar 2016

 

Die griechische und römische Gesellschaft der Antike war durch Sklaverei geprägt. Sklaven wurden in der Landwirtschaft, in Handwerk und Handel, als Dienerschaft im Haus und im Bergbau eingesetzt. Viele waren in die Familien ihrer Herren integriert, konnten an Feiern und kultischen Festen teilnehmen und auf eine Freilassung hoffen. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihnen als Bestrafung die Peitsche drohte, sie vor athenischen und römischen Gerichten nur unter Folter aussagen durften und mit der ständigen Angst leben mussten, an einen anderen Ort und in ein anderes soziales Umfeld verkauft zu werden.

Bei der Tagung soll die antike Sklaverei in Vergleich zu anderen Sklavengesellschaften späterer Epochen gesetzt werden und dem Einfluss des Christentums und der christlichen Kirche sowie des römischen Rechts und anderer antiker Traditionen nachgegangen werden. Welchen Stellenwert hat die Sklaverei der antiken Gesellschaften im globalhistorischen Kontext gehabt?

Den Abendvortrag hält Orlando Patterson, Professor für Soziologie an der Harvard University. Er hat viel beachtete Publikationen zur Sklaverei in historisch-soziologischer und globaler Perspektive veröffentlicht, darunter ›Slavery and Social Death‹ (1982) und ›Rituals of Blood. Consequences of Slavery in Two American Centuries‹ (1998).

Mit dieser Tagung findet das Projekt ›Forschungen zur antiken Sklaverei‹, das von 1950 bis 2012 von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz gefördert wurde, seinen Abschluss.

Die jüngst fertiggestellten Publikationen aus dem Forschungsprojekt werden bei der Abschlussveranstaltung vorgelegt.

 

Programm

12.00 Uhr: Begrüßung - Gernot Wilhelm, Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur

12.15 Uhr: »Die Sklaverei nimmt dem Menschen die Hälfte seines Werts« – Antike Sklaverei im globalhistorischen Vergleich - Winfried Schmitz (Universität Bonn)

13.00 Uhr: Mittagsimbiss

14.00 Uhr: Nicht mehr Sklaven, sondern Brüder? Eine theologie-geschichtliche Betrachtung des Philemonbriefes - Heike Grieser (Universität Mainz) & Nicole Priesching (Universität Paderborn)

15.00 Uhr: ¿Estos no son hombres? Sklaverei und Sklavereikritik im frühneuzeitlichen Spanien und Hispanoamerika - Thomas Weller (IEG, Mainz)

15.45 Uhr: Kaffeepause

16.15 Uhr: Papal Attitude towards Atlantic Enslavement of Black Africans - Pius Onyemechi Adiele (Universität Tübingen)

17.00 Uhr: Der Aufstieg der Zwangsarbeit im Zeichen von Imperialismus und totalitären Diktaturen 1880-1960 - Lutz Raphael (Universität Trier/ DHI London)

17.45 Uhr: Abschlussdiskussion

18.30 Uhr: Slavery: Ancient, Modern and Contemporary - Orlando Patterson (Harvard University)

Programmflyer|(u.a. mit Informationen zum Veranstaltungsort und zur Anreise)

Stand: 28. Juni 2013